Es gibt derzeit für getoxte Manschetten keinerlei Erfahrungen im Langzeitversuch. Im Gegensatz dazu sind uns bei geschweißten Manschetten seit den 1960-er Jahren KEINE Ausfälle bekannt, die auf Spaltkorrosion zurückzuführen sind. Alle relevanten Hersteller schweißen ihre Manschetten an den hochbelasteten Stellen. Aus dem Grund schweißt Fernco alle Dichtmanschetten, um dem Anwender die höchstmögliche Sicherheit in allen Anwendungsfällen zu gewährleisten.

Punktschweißen

Beim Widerstandspunktschweißen werden die miteinander zu verbindenden Teile an einzelnen Punkten durch wassergekühlte Kupferelektroden aneinandergepresst. An diesen Stellen fließt ein hoher Strom von einer Elektrode zur gegenüberliegenden Elektrode. Auf Grund des elektrischen Widerstandes zwischen den Blechen wird der Werkstoff an diesem Punkt stark aufgeheizt und schmilzt. Es ergibt sich ein linsenförmiger Schweißpunkt. Generell müssen beim Widerstandsschweißen die Parameter Schweißdauer, Stromfluss und Druck an die Werkstoffe und die Abmessungen der Schweißstellen abgestimmt sein.

Toxen

Das Toxen, auch Durchsetzfügen genannt, ist ein patentiertes Verfahren der Fa. Tox Pressotechnik (www.tox-de.com) das entwickelt wurde, um Bleche geringer und mittlerer Dicke wirtschaftlich miteinander zu verbinden, als Alternative zum Schweißen, Schrauben, Nieten, Kleben usw. Bei dem Verfahren werden die zu verbindenden Bleche durch Stempel in eine Matrize gedrückt, durch die Krafteinwirkung des Stempels wird das obere Blech gezwungen zusammen mit dem unteren Blech in die hinterschnitten ausgebildete Matrize zu fließen. Dadurch bildet sich eine durckknopfähnliche Verbindung aus, die die zwei Bleche zusammenhält. Durch den Materialfluss in den Blechen erfolgt eine kraft- und formschlüssige Verbindung (Schweißen = stoffschlüssige Verbindung). Dieses Verfahren ging zum ersten Mal bei dem Bau des Audi A2 in Großserie, bei dem die Kotflügel anstelle von Schraubverbindungen mit Toxpunkten an der Karosserie befestigt wurden. Das günstige Fließverhalten von Aluminium begünstigt diese Verbindungstechnik. Es handelt sich dabei – wie beim Schweißen – um eine unlösbare Verbindung, das heißt die Verbindung ist nachdem sie gelöst wurde nicht mehr herstellbar, da die Verbindungsstelle ganz oder teilweise zerstört wird.

Vor- und Nachteile

Der einzig nachweisbare Vorteil beim Toxen ist die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens – und dies gilt auch nur beim Verbinden von Aluminium. Dies hängt mit den Standzeiten der Werkzeuge, dem etwas geringeren Energiebedarf und den damit verbundenen niedrigeren Betriebskosten zusammen.

Der bei Dichtmanschetten geforderte Stahl ist wesentlich härter und zäher, dadurch sind erheblich höhere Drücke beim Verpressen nötig. Gleichzeitig sinken die Standzeiten der Werkzeuge erheblich!

DIE ANGESPROCHENEN KORROSIONSPROBLEME, DIE ANGEBLICH BEIM PUNKTSCHWEIßEN AUFTRETEN, SIND FÜR UNSERE PRODUKTE (MANSCHETTENDICHTUNGEN FÜR DEN ABWASSERBEREICH) ZU VERNACHLÄSSIGEN! Diese Korrosion tritt nur in einer Umgebung auf, in der ein erheblich erhöhter Chloridanteil vorherrscht. Dies ist in kontaminierten Böden, im Meerwasser und in Böden mit Gezeiteneinfluss der Fall. Des Weiteren tritt nur dann eine nachweisliche Gefügeänderung auf, wenn der Temperatureinfluss beim Schweißen länger als eine Minute vorherrscht. Dies ist beim Punktschweißen NICHT der Fall. Selbst wenn beim Einsatz in „sauren Böden“ eine Oberflächenkorrosion auftreten sollte, hat diese KEINEN relevanten Einfluss auf die Zugfestigkeit dieser Verbindung!

Interne Tests von getoxten Verbindungen bei uns auf dem Prüfstand haben jedoch eine geringe Festigkeit bei bestimmten Zugversuchen ergeben!

Exakte und weitergehende Betrachtungen finden Sie hier:

„Korrosionshandbuch für rostfreie Stähle“ (ISBN: 91-630-2122-6)

Nachschlagewerk des Nickel Institutes: „Umformen von Edelstählen für die Wasserwirtschaft